12.01.2016
Wie sind wir auf den Namen MittenSturm gekommen? ...und was hat Fußball mit Yoga Zu tun?
Die verschiedenen Bewusstseinsebenen beim Fußball.
Als wir auf der Suche nach einem geeigneten Namen waren für unser gemeinsames Wirken als Gitarrenduo, viel mir seltsamerweise ein, dass ich in jungen Jahren Mittelstürmerin des FV Elsendorf war. Aus dieser Mittelstürmerin hat sich der Name "MittenSturm" entwickelt.
Was ist so faszinierend an Fußball?
Kennst du Situationen in deinem Leben in denen dein Geist mit deinem Tun absolut übereinstimmt, weil das Denken dazwischen keinen Platz hat? Wenn dein Geist in deinem Tun vollkommen aufgeht und ein klares Ziel hat oder einfach nur im Flow ist mir dem was geschieht? Im Fußball ist es das Ziel ein oder mehrer Tore zu schießen als Mittlestürmer/in. Es wird von dir deine volle Präsenz eingefordert. Es ist die absolute klare Präsenz der Spieler/innen die fasziniert, es ist der Einsatz von Kraft der fasziniert, man geht aufs Ganze, 100 Prozent.
Und es ist auch das, warum sich unser Alltag hin und wieder lau anfühlt, weil wir nicht wirklich 100 Prozent da sind und weil wir nich unbedingt Ziele haben die uns so beeindrucken dass wir wirklich unsere Beine in die Hand nehmen und dafür mit vollem Einsatz losrennen:-)
Und ... es geht darum, dass du nicht alleine auf dem Feld stehst, dass du zentriert das Nötige tust zum Besten der ganzen Mannschaft. Du bist zentriert und hast gleichzeitig das Geschehen und die Mannschaft und das Tor im Blick (bestenfalls).
Dann gibt es noch die "Gegenmannschaft" die genau in die andere Richtung ihre Tore spielen möchte, und auch diese Situation gilt es im Gewahrsein zu halten.
Weiterhin haben wir noch die Zuschauer (beobachtendes Bewusstsein) und je nachdem für welche Mannschaft sie schreien sind sie je nach Ergebnis entsprechend glücklich oder mies gelaunt.
Und dann kann es natürlich sein, dass du dich gar nicht für Fußball interessierst. Was dann geschieht ist, es ist nicht im Fokus deiner Wahrnehmung, und somit auch nicht wirklich Realität für dich.
Und im Leben ist es oft auch so. Du rennst los in die eine Richtung, die Anderen rennen in eine andere Richtung, wir alle haben zu tun, müssen machen, ständig strömen irgendwelche Informationen in dein Gehirn und du musst viele Dinge gleichzeitig in deinem Gewahrsein halten.
Darüber verlierst du leicht den Überblick des Zuschauers, desjenigen der nicht in das Spiel involviert ist. Der, der beobachtet. Und wenn du doch mal dort angelangt bist, beim Beobachter dann kann es auch sein, dass du nicht beobachtest was in dir geschieht, sondern auf das Außen reagierst, oder es kommentierst, oder irgendwelche Diskussionen darüber anfängst d.h. du bist schon wieder weg von dir und was in dir los ist.
Der Unterschied ist, wenn du erkennst was in dir los ist, kannst du daraus dein Bedürfnis in der jeweiligen Situation erkennen, und dafür sorgen dass es erfüllt wird. Du bist raus aus der "Opferhaltung" hin zur aktiven Gestaltung deiner Befindlichkeiten.
Um auf das Fussball spielen zurückzukommen, könnte es sein, dass die Mittelstürmerin erkennt dass ihr das viele Gerenne im Fußball viel zu anstrengend ist und sie verlässt diese Art des Spiels. Als Zuschauer könnte ich erkennen, dass mir das Zuschauen viel zu viele Nerven kostet und dass ich diese Kraft der Aggression auch konstruktiv für meine Ziele einsetzen kann die ich erreichen möchte u.s.w.
Oder ich erkenne Fußball spielen ist genau mein Ding und verbringe mein Leben damit.
Kurz und gut, es geht immer um Bewusstsein und Achtsamkeit auf den verschiedenen Spielfeldern des Lebens.
Die Situation noch einmal anders beleuchtet. Sowohl der aktive Spieler oder als Beobachter gibt es unterschiedliche Möglichkeiten mit den verschiedenen Situationen umzugehen. Ich kann mich als Spieler von den Zuschauern beeinflussen oder ablenken lassen, ich kann mich als Zuschauer von den Spielern mitreißen oder entäuschen lassen, so lange ich nicht gelernt habe zentriert in der Mitte und bei mir und meinem Atem zu bleiben laufe ich fremdbestimmt durch die Welt.
Deshalb ist es so wichtig deine Werte zu kennen und den Grund weshalb du etwas tust und bestenfalls auch den Sinn dahinter um deine Fokus im Alltag zu halten.Wenn ich klar bin, kann ich entscheiden ob ich überhaupt zum Fußball will oder mir en anderes Lebensspielfeld aussuchen.
Wenn ich meinen Platz gewählt habe der meinen Werten entspricht, kann ich auch dort bewusst wach mit meinen Reaktionen sein und das Geschehen beeinflussen.
Oder, wenn ich auf einem Spielfeld bin, dass nicht unbedingt meinen Werten entspricht, es im Moment jedoch aus irgendwelchen Gründen notwendig ist dort zu sein, kann ich auch da, sobald ich mit bewusster Aufmerksamkeit was in mir los ist, aktiv dafür sorgen, das Spielfeld zu verschönern, und nicht mit in die allgemeine Opferhaltung zu fallen und endlos darüber zu diskutieren was denn die Anderen alles schlecht und falsch machen.
Ich meine damit nicht verdrängen!!! Ich meine damit, halte das Ganze was geschieht so gut du kannst im Gewahrsein und ändere da etwas wo du gerade stehst und handel da zum Besten aller Beteiligten.
Dann baut sich dein Spielfeld ganz natürlich von Innen nach Außen auf, so dass es für dich immer stimmiger und sinnerfüllter wird, weil es immer mehr mit deinen innersten Werten und Interessen übereinstimmt. Ein Mensch der integer, authentisch, mitfühlend, klar und charismatisch im Leben steht wirkt immer ansteckend für andere. Andere spielen dann gerne mit dir. Will ich Menschen die zusammen mit mir auf dem Spielfeld stehen runterziehn? Oder will ich sie motivieren und inspirieren? Diskutiere ich beim Fußball spielen darüber, dass wir ja so wie so wieder kein Tor schießen werden da die andere Mannschaft stärker und machtvoller ist? Oder konzentriere ich mich auf das Tor das ich schießen möchte?
Es geht um die kleine Pause, um diesen Moment eine bewusste Entscheidung zu treffen und dich nicht einfach von den Geschehnissen mitreißen zu lassen.
Letztendlich geht es nicht um gewinnen oder verlieren, sondern darum wie wach du dein Spiel geniessen kannst, zu erkennen was du willst oder nicht willst, und wie du am besten mit deinen Werten im gegenwärtigen Moment dem Lebensspiel dienen kannst.
Und weil das alles meist nicht von heute auf morgen geht ist es wichtig eine tägliche Praxis zu haben die dich erinnert wach und präsent auf dem Spielfeld zu erscheinen. So wurde aus der Mittelstürmerin....."MittenSturm".
Für was steht der Name MittenSturm?
MittenSturm bedeutet "das bewusste Sein in der Mitte des Alltags":-)
Mario und ich mögen diesen Namen sehr. Dieser Name erinnert uns an unsere Werte und an das, wofür unser gemeinsames Wirken mit Musik, Klang und Körper steht.
Es geht darum, egal wie schnell sich die Welt im Aussen dreht, zentriert und in meiner eigenen Mitte kraftvoll stehen zu bleiben, und aus dieser inneren Verbindung wirksame, fliessende und der Situation entsprechende Handlungen entstehen zu lassen, gepaart mit Mitgefühl und Wärme im Herzen.
Wenn du in der Mitte stehen bleibst, anhältst, dir eine Pause gönnst und nur den Atem spürst wirst du immer wissen was in diesem Moment zu tun oder zu lassen ist. Aus dieser Mitte entstehen kraftvolle wirksame Handlungen.
Fragen zu denen ich dich zu Beginn des Jahres einladen möchte:
Was ist dein Fokus in diesem Jahr?
Gibt es ein Ziel in deinem Leben für das du wirklich vollen Einsatz bringen würdest?
Wenn ja, was bist du bereit dafür zu geben? Was tust du konkret jeden Tag dafür?
Auf welchen Spielfeldern möchtest du dich dieses Jahr bewegen?
Für welche Mannschaft spielst du, für wen bringst du 100 prozentigen Einsatz?
Was möchtest du zu deiner täglichen Praxis machen um deinen Fokus zu halten und dich immer wieder auszurichten?
viel Freude in 2016 wünscht dir die Hilde
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